„Eine Formalie in Kiew"

Dmitrij Kapitelman kann besser sächseln als die Beamtin, bei der er den deutschen Pass beantragt. Nach 25 Jahren als Landsmann, dem Großteil seines Lebens. Aber der Bürokratie ist keine Formalie zu klein, wenn es um Einwanderer geht. Frau Kunze verlangt eine Apostille aus Kiew. Also reist er in seine Geburtsstadt, mit der ihn nichts außer Kindheitserinnerungen verbindet. Schön sind diese Erinnerungen, warten doch darin liebende, unfehlbare Eltern. Und schwer, denn gegenwärtig ist die Familie zerstritten.

„Eine Formalie in Kiew“ ist die Geschichte einer Familie, die einst voller Hoffnung in die Fremde zog und am Ende ohne jede Heimat dasteht. Erzählt mit dem bittersüßen Humor eines Sohnes, der stoisch versucht, Deutscher zu werden.

Dmitrij Kapitelman (* 1986 als Dmitrij Romashkan in Kiew) ist ein deutschsprachiger Schriftsteller, Journalist und Musiker. Mit acht Jahren kam er mit seiner Familie als jüdischer Kontingentflüchtling nach Deutschland. Er studierte Politikwissenschaft und Soziologie an der Universität Leipzig und absolvierte die Deutsche  Journalistenschule in München. Er lebt als freier Journalist in Berlin und macht unter dem  Künstlernamen Dheema Musik.


Zeit:

Dienstag, 25. Juni 2024, 19.00 Uhr

Ort:

Direktorenwohnhaus, Magnusstraße 5

Referent:

Dimitrij Kapelman, Journalist, Berlin

Veranstalter:

Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Celle e. V.